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Workshops für Gründer: Startups und Mittelständler mit Wissensdefizit

Quelle: Christian Schnettelker, CC by 2.0, Flickr

Es handelt sich um das größte Förderprogramm für Forschung und Innovation, dass jemals innerhalb der Europäischen Union gestartet wurde. Bis 2020 sollen ganze 80 Milliarden Euro fließen. Immerhin 8,9 Milliarden Euro stehen für kleine und mittelständische Unternehmen zur Verfügung. Hier soll besonders der Bereich Informations- und Telekommunikationstechnologie (IKT) gestärkt werden.

Innovative Gründer und junge Kleinunternehmer aus dem IKT-Sektor sind Kernzielgruppe des Förderprogramms. Ob Marktstudien oder Prototypentwicklung – jedes Unternehmen kann bis zu 2,5 Millionen Euro aus dem Topf abgreifen. Doch trotz attraktiver Bedingungen ist die Erfolgsquote bisher gering. Nur sechs Prozent aller Antragsteller erhielten bisher ein Funding.

Miese Quote – nur 155 von 2666 Anträgen erfolgreich

“Insbesondere liegt diese niedriger Erfolgsquote an einem Wissensdefizit seitens Gründer und auch Berater über die Mechanismen des EU-Funding-Instruments. Horizont 2020 ist ein äußerst komplexes Framework, in dem du dich strikt an die vorgegebenen Richtlinien, die Regulierungen der einzelnen Instrumente und die Anforderungen der verschiedenen Calls halten musst“, erklärt Kumardev Chatterjee, Gründer und Präsident des European Young Innovators Forum (EYIF). Der unabhängige, gemeinnützige Verein dient der europaweiten Förderung junger Innovatoren.

Chatterjee wurde jüngst von der Europäischen Kommission und Intel als “Innovation Luminary” – Innovations-Koryphäe – gewürdigt. In den vergangenen drei Jahren hat Chatterjee als unabhängiger Berater die Kommission bei der Entwicklung des Horizont 2020 KMU-Instruments unterstützt. Mit Workshops soll den Jungunternehmern nun unter die Arme gegriffen werden.

Anträge ausfüllen – Schritt für Schritt

Bereits im Mai 2014 hatten über 300 Teilnehmer solche Workshops in München, Paris, Berlin und London besucht. Eine zweite Runde ist nun für September und Oktober angesetzt. EYIF und EU Startup Services – ein gerade eigens für EU-Funding gegründetes Beratungsunternehmen – erläutern in dieser Workshop-Reihe das Antragsverfahren.

Beide Phasen des Förderprogramms werden im Detail besprochen und mit Fallbeispielen eingeübt. Kumardev Chatterjee und sein Team gehen die Anträge gemeinsam mit den Teilnehmern Schritt für Schritt durch. So erhalten die Teilnehmer die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten, um anschließend eigenständig einen Förderantrag zu stellen.

Workshops in München und Berlin

“Wir leiten KMUs und Startups an, so dass sie diese Hürde erfolgreich meistern können”, sagt Kumardev Chatterjee. „Daher werden wir unsere Mission als Mediator zwischen den europäischen Institutionen und der Startup Szene mit weiteren Workshops und neuen Produkten wie Beratung und dem Evaluieren von Proposals fortsetzen", erklärt Kumardev Chatterjee weiter.

Die Workshops für Phase 2 finden in München am 4. September und in Berlin am 5. September statt. Zudem gibt es in München Workshops für Phase 1 und Phase 2 am 13. und 14. Oktober sowie in Berlin am 16. und 17. Oktober. Hier erklärt Chatterjee, wie das EU-Funding funktioniert; welche Schemata für welche Unternehmen relevant sind und wie die man die Fördergelder erhalten kann.

Kaum Risiko – faire Konditionen

Eine steigende Erfolgsquote ist wünschenswert. Gerade auch, weil hoch innovative, Risiko behaftete Ideen für Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse traditionell mit Finanzierungsschwierigkeiten zu kämpfen haben. Horizont 2020 bietet hier im Vergleich zu Investments aus dem privaten Sektor sehr faire Konditionen. Unternehmer müssen keine Anteile abtreten oder Sicherheiten stellen. Zudem fallen keine Zinsen an. Sollte die Idee scheitern, muss das Funding nicht zurück gezahlt werden. Grund genug also, einen Antrag zu stellen.

Update: EU Startup Services, Workshop-Partner von EYIF, hat uns einen Rabattcode für die angebotenen Workshops zur Verfügung gestellt. Er lautet: "20PARTNER"

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