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Umfrage: Fast jedes zweite deutsche Unternehmen von mangelnder Innovationsfähigkeit bedroht

Mangelnde Innovationsfähigkeit bedroht deutsche Unternehmen. / Quelle: ECD Electronic Components GmbH Dresden, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0

Die Konjunktur im Aufschwung, der Dax erreicht Spitzenwerte, die Bundesregierung korrigiert ihre Haushaltsplanung nach oben – die deutsche Wirtschaft wirkt eigentlich gesund und kräftig.

Dennoch befürchtet fast jeder zweite Entscheider in deutschen Unternehmen Umsatzeinbußen, einen Rückgang der Auslandsgeschäfte und einen erheblichen Verlust von Kunden. Der Grund: Mangelnde Innovationsfähigkeit und das Zurückbleiben hinter technischem Fortschritt.

So jedenfalls lautet das Ergebnis einer internationalen Umfrage, die im Auftrag von Automic durchgeführt wurde. Die Marktforscher befragten insgesamt 4.400 Teilnehmer aus Frankreich, Deutschland, Großbritannien und den USA.

40 Prozent sind skeptisch

In Deutschland äußerten sich 40 Prozent der Führungskräfte skeptisch über die Chancen ihrer Unternehmen in den nächsten fünf Jahren Innovationen zu schaffen und mit technischen Neuerungen mitzuhalten.

Fast 80 Prozent der Befragten prognostizierten für diesen Fall Umsatzeinbußen und die Verkleinerung der Auslandsgesellschaften. Laut Studie herrscht vor allem IT-Bereich großer Nachholbedarf. Nur jeder Fünfte sieht das eigene Unternehmen auf dem neusten Stand der Technik.

„Die Studie unterstreicht die wachsende Bedeutung von IT und vor allem der Automatisierung von Geschäftsprozessen. Mit ihrer Hilfe können Mitarbeiter entlastet werden, um Freiraum für die Entwicklung von Innovationen zu schaffen und die IT an neue Anforderungen anzupassen”, kommentiert Stefan Zeitzen von Automic. Als Anbieter von Geschäftslösungen im Bereich der IT-Automatisierung ist diese Aussage natürlich auch durch das eigene Interesse geleitet.

Alle wollen Innovation – aber wer überwindet die Hürden?

Trotz dieser PR in eigener Sache sind die skeptischen Zukunftsprognosen aus den Führungsetagen deutscher Unternehmen ernstzunehmen. Immerhin: Fast alle Befragten Unternehmer (97 Prozent) wollen im nächsten Jahr Innovationen vorantreiben.

Dabei konzentrieren sie sich auf IT (56 Prozent), Produkte und Services (35 Prozent) und den Kundenservice (30 Prozent). Die größten Hürden für Innovation sind zu knappe Budgets (44 Prozent) sowie mangelndes Wissen und Erfahrung (41 Prozent).

Auch beim Thema Innovationsgeschwindigkeit besteht scheinbar Nachholbedarf. Die letzte Innovation, die aus einem Produkt oder Service entwickelt wurde, liegt in Deutschland im Durchschnitt etwa acht Monate zurück. Bei Unternehmen aus Frankreich waren es nur sechs Monate, in Großbritannien und den USA sieben.

Deutsche Unternehmen riskieren Umsatzeinbußen.“

Dabei geht die überwiegende Mehrheit (87 Prozent) der deutschen Befragten davon aus, dass die Produktentwicklung in ihrem Unternehmen entweder genau so lange dauert wie die anderer Unternehmen der Branche oder dass sie schneller sind.

Stefan Zeitzen: „Deutsche Unternehmen, die die Chancen neuer Technologien nicht nutzen, setzen langfristig die Beziehung zu ihren Kunden aufs Spiel und riskieren Umsatzeinbußen, weil sie den Anforderungen nicht mehr gerecht werden. Mit der richtigen Automatisierungsstrategie können Unternehmen sicherstellen, dass sie die Erwartungen der Kunden an Service, Geschwindigkeit und Agilität erfüllen.“

Obgleich die Stimmung von Unternehmen zu Unternehmen variiert, zeigt die Umfrage doch einen Ausschnitt der Gesamtsituation. Dass demnach hierzulande fast jedes Zweite Unternehmen in Sachen Innovation skeptisch in die Zukunft schaut, ist jedenfalls kein Gütesiegel.