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Trends: Das sind die Innovationsmärkte der Zukunft
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Trends: Das sind die Innovationsmärkte der Zukunft

Quelle: h koppdelaney / Flickr

Der Blick in die Zukunft fasziniert die Menschheit seit Jahrtausenden. Moderne Zukunftsforscher haben jedoch mit Sterndeutern und Weissagern wenig zu tun. Ihr methodisches Repertoire geht über den Blick in die Glaskugel hinaus. Zukunftsforscher analysieren aktuelle Entwicklungen und prognostizieren mögliche Trends.

Ende 2007 veröffentlichte die Forschungs- und Beratungsfirma Social Technologies eine Übersicht von zwölf Branchen, in denen bis zum Jahr 2025 erhebliche Innovationen zu erwarten sein. Sieben Jahre später ist diese Prognose erneut einen Blick wert. Sind bereits Tendenzen erkennbar? Haben sich einige Vorhersagen schon bestätigt?

Das ist Teil 1 der Zukunftstrends. Teil 2 lesen Sie am Freitag. (Prognosen fett)

Personalisierte medizinische Produkte

Fortschritte in der Entschlüsselung des menschlichen Genoms führen zur Entwicklung von Produkten, die auf das individuelle Gen zugeschnitten sind. Eine Karte des eigenen Genoms wird weniger als 1.000 Dollar kosten; Alzheimer, manche Krebsarten und einige Erbkrankheiten werden anhand der DNA-Entschlüsselung behandelbar oder können sogar ganz verhindert werden. Die Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung von Gendefekten ersetzen Operationen und Chemotherapie.

Ob eine Karte des eigenen Genoms tatsächlich Teil der Krankenakte wird sei dahingestellt. Fest steht jedoch, dass in der Medizin derzeit erstaunliche Fortschritte erzielt werden. Organe aus dem 3D-Drucker sind nur ein beeindruckendes Beispiel.

Das Innovationsblog meint: Hier dürfen wir noch die eine oder andere Überraschung erwarten!

Dezentrale Energiegewinnung

Die Energiegewinnung wird der Entwicklung des Computers folgen. Von den großen Rechenzentren hin zu mobilen Kleinstgeräten. Lokale Generatoren werden miteinander vernetzt und reagieren flexibel auf den Energiebedarf. Dazu gehören Energiespeicher und Batterien in allen Größen; neue Energiesysteme, die flexibel auf den Energiebedarf reagieren und ein vollkommen neues, intelligentes Energiemanagement.

Die dezentrale Energiegewinnung aus erneuerbaren Energien ist längst zum Alltag geworden – das gilt zumindest für Europa. Die Studie kommt allerdings aus den USA und bezieht sich auf weltweite Trends.

Das Innovationsblog meint: In Deutschland sind wir bereits auf einem guten Weg!

Internet der Dinge

Fast jedes Gerät und Verbrauchsgut wird intelligent und vernetzt sein. Insbesondere im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie kommt es zu Innovationen. Sehr einfache Computer für 100 US-Dollar mit integriertem Telefon und Internetzugang erhöhen den weltweiten Vernetzungsgrad. Das semantische Web ermöglicht Suchmaschinen die Relevanz einer Website zu beurteilen; Intelligente Benutzeroberflächen, teils verknüpft mit virtueller Realität bringen eine neue Form des Internetkonsums.

Keine IT-Messe der letzten Jahre kam ohne den Begriff des Internets der Dinge aus. Abseits von Modellprojekten und Ideenskizzen ist leider wenig passiert – die Google Glass mal ausgenommen. Der 100-Dollar-Computer hingegen ist bereits Realität.

Das Innovationsblog meint: Das Internet der Dinge ist eine nette Idee – der vernetzte Joghurtbecher muss aber nicht sein!

Nanomaterial

Trotz der großen Aufmerksamkeit für dieses Material, ist die Entwicklung sehr langsam. Experten rechnen dennoch mit einem massiven Durchbruch der Technologie in den nächsten zwei Jahrzehnten. Nanomaterial wird dann in großen Mengen und kostengünstig herzustellen sein. Die Funktion dieses Nanomaterials wird von einer passiven Ausprägung zu einer aktiven gelangen und sich in Pumpen, Motoren und anderen Komponenten niederschlagen.

Der Nano-Effekt ist erfolgversprechend. Zahlreiche Studien und Forschungsprogramme untersuchen die Anwendungsfelder von Nanomaterial. Ein wichtiger Aspekt darf dabei nicht aus den Augen verloren werden: Die Sicherheit solcher Kleinstpartikel.

Das Innovationsblog meint: Eine vielversprechende Zukunftstechnologie, die sich aber erst noch beweisen muss!

Biomarker im Gesundheitsbereich

Anhand von Biomarkern wird die Krankheitsprävention zunehmen. Konsumenten entwickeln ein stärkeres Interesse für ihre Gesundheit und wollen sich gegen Risiken absichern. Die eigenen Vitalzeichen ohne einen Arztbesuch ablesen zu können, gehört in Zukunft dazu. Blut-, Zucker-, Urinwerte sind einfach von zu Hause aus messbar. Einfache Diagnose-Werkzeuge helfen bei der Früherkennung von Diabetes, Herzkrankheiten und Krebs.

Gesundheitsapps und Wearables zur Kontrolle der Vitalfunktionen liegen im Trend. Solche Gagdets können möglicherweise Krankheiten vorbeugen und die Fitness steigern. Dennoch befindet sich die Technik im Anfangsstadium. Fragen nach der Datensicherheit und Qualität der Auswertung bleiben noch weitgehend unbeantwortet.

Das Innovationsblog meint: Technische Spielerei ohne großen Nutzen – beim Arzt ist die Diagnose derzeit noch am besten aufgehoben.

Bio-Treibstoff

Die Experten erwarten große Fortschritte im Bereich der erneuerbaren Biomasse-Treibstoffe, die es erlauben Gas und Diesel auf Dauer zu ersetzen. Genetisch veränderte Pflanzen werden dabei als Schlüssel für die weitere Entwicklung benannt. Zu den Fortschritten zählen: Die Beimischung von Bioethanol zu konventionellem Benzin und Diesel; neue Erkenntnisse in der Pflanzengenetik und Biotechnologie.

Im Bereich der alternativen Treibstoffe tut sich tatsächlich viel. Besonders vielversprechend scheint derzeit die Forschung an Sprit aus Algen. Die Beimischung von Bioethanol zu Benzin und Diesel hingegen ist ein Flopp. Genetisch veränderte Pflanzen haben Potenzial, bergen jedoch auch Risiken.

Das Innovationsblog meint: Biosprit ist eine Brückentechnologie – die Zukunft der Mobilität muss neu gedacht werden!

Wie denken Sie über die Prognosen der Zukunftsforscher? Diskutieren Sie mit!