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Startup-Garage: BMW sucht innovative Startups

BMW i8 plug-inelectric car (production version) at the 2013 Frankfurt Motor Show. / Quelle: youkeys, Wikimedia Commons, CC BY 2.0

Wie bleibt ein Unternehmen innovativ? Gerade für große Konzerne wie die BMW Group mit seinen mehr als 110.000 Mitarbeitern an zahlreichen Unternehmenstandorten weltweit, ist das eine Herausforderung. Wie ein riesiges Containerschiff treiben solche Großkonzerne oft eher gemächlich dahin – eine neue Fahrtrichtung oder gar Kehrtwende bedeutet einigen Aufwand.

Und das ist auch einer von vielen Gründen, warum große Unternehmen vermehrt die Nähe zu Startups suchen. Junge innovative Gründer sind oft flexibler in ihren Strategien, schneller bei wichtigen Entscheidungen und kreativer im Umgang mit Problemen. Um im Bild zu bleiben: Startups sind die flinken Schlauchboote mit Außenborder im Unternehmensozean.

BMW bietet Startups eine Innovationsplattform

Um von den Stärken des jeweils anderen zu profitieren suchen Großkonzerne und Startups vermehrt Kooperationspartnerschaften. Auch die BMW Group verstärkt hier erneut ihre Bemühungen. Mit der neu gegründeten Startup Garage richtet sich das Unternehmen an innovative Startups.

"Die Kombination aus strategischer und globaler Planungsstärke des Großkonzerns mit der Kultur der permanenten Innovation, der Kreativität und der Risikobereitschaft erfolgreicher Start-ups hat sich bereits bewährt", heißt es bei BMW. 

"Wie kommen wir an Startups heran?"

Ein Team um die beiden Innovationsmanager Gregor Gimmy und Matthias Meyer wurde jetzt für die BMW Startup Garage aktiv. Gimmy erklärt die Motivation: "Für uns war es an der Zeit, zu fragen: Wie kommt unser Unternehmen an das Potenzial innovativer Startups heran?"

Die Frage ist unternehmensintern nicht wirklich neu, doch eine effiziente Antwort blieb bisher scheinbar aus. Das Problem: "Bisher war es für Start-ups schwierig, mit ihren Ideen an das Unternehmen heranzutreten. Oft schrecken die internen Prozesse eines Großkonzerns ab", resümiert BMW bisherige Versuche Startups an den Konzern zu binden. 

"Wir suchen Startups, keine Erfinder."

Die Startup Garage soll diesen Prozess erleichtern. Schlanker, effizienter, agiler und schneller Partner finden ist das erklärte Ziel. Doch was müssen interessierte Startups mitbringen? "Wir suchen nach guten Start-ups und nicht nach guten Erfindern", erklärt Matthias Meyer.

"Wer sich hier bewerben möchte, sollte nicht nur eine tolle Idee, sondern auch ein tolles Team mitbringen. Denn: Nur ein Top-Team kann Ideen erfolgreich umsetzen." Bewerben kann sich aber grundsätzlich jedes Start-up weltweit. Gesucht werden nicht nur Unternehmen aus der Automobilbranche, sondern auch solche mit Technologien, die auf fahrzeugtechnische Anwendungen übertragbar sind.

Zusammenarbeit mit TU München

Neben der Startup-Garage engagiert sich BMW außerdem noch in Zusammenarbeit mit der TU München im Bereich der Gründungs- und Innovationsförderung. Das Accelerator-Programm "TEchFounders" für Technologie-Start-ups eröffnet der BMW Group die Möglichkeit, innovative Technologien, Produkte und Funktionen in einem sehr frühen Stadium kennen zu lernen und mit den Start-up Teams Kooperationen einzugehen.

Für Startups ist das Angebot eine Chance zu expandieren – für BMW eine scheinbar notwendige Verjüngungskur.

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