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Moderner Fußball: Was bedeutet Hightech für die Bundesliga?

Adidas Smart Ball / Quelle: Adidas

Für modernen Fußball brauchen Spieler, Schiedsrichter und Trainer heute mehr als nur einen Ball, ein Paar Schuhe und zwei Tore. Die Digitalisierung drängt mit ganzer Macht in jeden erdenklichen Lebensbereich vor – so auch beim Fußball. Hightech ist auch hier die Zukunft. Die Firma „Goal Control“ aus Würselen bei Aachen hat das mit ihrer Torlinientechnik bereits eindrucksvoll bewiesen.

Lange wurde diskutiert über die Einführung der Torlinientechnik. Das Für und Wider erregt die Gemüter: Was wiegt mehr? Die leidenschaftliche Diskussion und nostalgische Errinerung an Szenen wie in Wembley? Oder doch sachlich-richtige und möglicherweise etwas nüchterne Ergebnisse? Einer Bitkom-Umfrage zufolge, sagt die Mehrheit der deutschen Fußball-Fans „Ja“ zu mehr Hightech auf dem Rasen.

Mehr Gerechtigkeit auf dem Platz

Ganze 92 Prozent befürworten grundsätzlich den Einsatz von Technologien als Hilfsmittel. Konkret nachgefragt meinen immerhin noch 80 Prozent, die Einführung der Torlinientechnik sei richtig. Gut drei Viertel aller Befragten finden darüber hinaus Gefallen an dem Freistoß-Spray und einem Video-Beweis bei roten Karten. Fast 70 Prozent der Fans wollen auch einen Video-Beweis bei Elfmeter- und Abseitsentscheidungen sehen.

„Die allermeisten Fußball-Fans wollen mehr Gerechtigkeit auf dem Platz“, sagt Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer bei Bitkom. „Die Einführung von Hightech-Hilfsmitteln im Fußball ist mittlerweile keine Frage der technischen Machbarkeit mehr, sondern nur des Willens der betroffenen Vereine und Organisationen.“ Doch wie Willens sind die Vereine und Organisationen? Genaugenommen ist Hightech im Fußball doch längst Realität.

Innovation am Ball

Tortraining, Spielanalyse, Reha-Sport – vom Rasen über den Ball bis zum Schuh – moderner Fußball ist ohne innovative Technologien kaum noch denkbar. Aufbautraining dank Exoskelett, taktische Analyse mit Hilfe von Sensoren und Drohnen, Schuhe so leicht und passgenau wie Socken und ein Ball mit optimierten Flugeigenschaften. Das ist Fußball-Alltag.

Und dennoch: Als die Clubs im März über die Torlinientechnik abstimmten, fand sich keine Mehrheit. Neun waren dafür und neun dagegen – ein klares Unentschieden. Auch bezüglich des bei der WM bereits eingesetzten Freistoß-Sprays herrscht bei Schiedsrichtern hierzulande noch Zögern. Die Kommission bat um weitere Bedenkzeit.

Spieler bleiben unberechenbar

Dabei sind Spray und Video-Beweis vielleicht nur der Anfang. Sensoren in Schuhen und Ball könnten beispielsweise in Zukunft wichtige Analysewerkzeuge sein. Gerade für Fans sind neue Szenarien denkbar. Eine Kamera im Ball – das Eckige im Runden sozusagen – ist heute noch als PR Gag zu verstehen. Die technische Realisierbarkeit ist jedoch wohlmöglich bereits gegeben.

Und bei aller Spitzentechnologie bleibt eine Komponente im Fußball ohnehin auf lange Sicht die spannendste: Der Spieler – mit all seinen Fehlern, Unberechenbarkeiten und seiner individuellen Form.