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Internet der Dinge: Unternehmen automatisieren Krisenmanagement

Das Internet der Dinge kann im Krisenfall eine Helferrolle einnehmen.

Sind immer mehr Geräte „smart“, können sie im Notfall automatisch einen Schaden melden. Eine deutsche Firma hat eine passende Lösung entwickelt.

Je größer ein Unternehmen, desto mehr Bereiche gibt es, in denen eine Krise ausbrechen kann. In der Produktion, im Lager oder in einem Büro – überall kann es haken. Und jedes Mal müssen Manager und Mitarbeiter anders reagieren.

Die auf Krisenmanagement-Software spezialisierte Firma F24 bringt jetzt ein Angebot auf den Markt, mit dem sie diese Abläufe im Unternehmen möglichst automatisieren will. Droht eine Gefahr, werden die zuständigen Mitarbeiter automatisch informiert. Fact24 nennt das Münchener Unternehmen seine Neuentwicklung.

Löst etwa ein Brandmelder Alarm aus oder meldet die Klimaanlage eine Fehlfunktion, wird der zuständige Techniker informiert, per SMS oder per Anruf. Auch von Problemen in der Produktion sollen die Zuständigen so schneller erfahren, damit sie diese Störungen zügig beheben können. Dabei kommt es oft auf jede Minute an, denn jeder Stillstand von Maschinen kostet Geld.

Für Unternehmen kann diese Automatisierung einiges vereinfachen. Denn häufig ändern sich Zuständigkeiten, Bereitschaftszeiten, Telefonnummern. Wird das System immer auf dem aktuellen Stand gehalten, müssen die Kollegen zum Beispiel nicht bei jedem Serverausfall mühsam herausfinden, wer in der IT-Abteilung gerade Dienst hat und wo er zu erreichen ist. Stattdessen klingelt ihn Fact24 automatisch an. „Mit so einem flexiblen Alarmierungstool gibt es bald keinen Zwischenfall mehr, der lange unentdeckt bleibt“, verspricht Jörg Rahmer, Produktvorstand bei F24. Lässt sich die Krise nicht schnell beheben, können Unternehmen über Fact24 auch Krisenstäbe einrichten und koordinieren. Bei Bedarf lässt sich auch eine Infohotline für Außenstehende einrichten.

Natürlich kann nicht jeder Brandmelder automatisch an dem Alarmierungssystem teilhaben. Die Sensoren und Geräte müssen smart – also vernetzt – sein. Das viel beschworene Internet der Dinge (Internet of Things, kurz IoT) muss ein Unternehmen bei sich zumindest teilweise schon einmal integriert haben, damit die Automatisierung richtig funktioniert.

Insofern profitiert F24 vom Trend, dass sich immer mehr Unternehmen in Deutschland mit dem Thema beschäftigen. In einer aktuellen Studie der Marktforschung International Data Corporation erklärten 72 Prozent der befragten Unternehmen, dass sie dieses Jahr ein IoT-Projekt umsetzen wollen. Zumeist wollen sie Plattformen schaffen, mit denen sie Geräte in Produktion und Verwaltung verknüpfen können. Besonders im Finanzwesen und im Maschinen- und Anlagenbau ist das Internet der Dinge auf dem Vormarsch.

Die Verantwortlichen von F24 sind überzeugt, dass ihr Angebot ein weiterer Anreiz für die Unternehmen ist, sich mit den smarten Geräten zu beschäftigen. „Das Internet der Dinge entfaltet seinen Nutzwert für Unternehmen erst in der Verknüpfung mit einer Alarmierungslösung, die in der Lage ist, diese Komplexität und Anforderungen umfassend abzubilden“, meint Produktvorstand Rahmer.

Natürlich ist F24 nicht der einzige Anbieter auf dem Markt. „Everbridge“ aus den USA etwa hat den „Crisis Commander“ entwickelt, der als digitales Krisenzentrum fungieren kann. Auch über dieses Programm können die relevanten Personen schnell per Mail, SMS oder sogar Social Media auf dem Laufenden gehalten werden.