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Innovationsbudgets: Deutsche Industrie will mehr Geld für Forschung und Entwicklung ausgeben

Nahtlose Kommunikation vom Sensor bis ins Internet ist eine Voraussetzung für Industrie 4.0 / Quelle: „MMI OPC“ von InIT Lemgo, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons

In den vergangenen zwei Jahren erreichte nicht einmal die Hälfte der befragten deutschen Industrieunternehmen eine Investitionsquote von vier Prozent. Erneut nach den geplanten Innovationsbudgets befragt, wollen nun 86 Prozent der Unternehmen in den nächsten zwei Jahren eben jene vier Prozent in Forschung und Entwicklung investieren.

Im internationalen Vergleich würden deutsche Industriefirmen damit gut dastehen – im Schnitt sind nur 74 Prozent der Unternehmen weltweit bereit einen Anteil von vier Prozent zu investieren.

Harald von Heynitz, bei dem Unternehmensberater KPMG als Head of Industrial Manufacturing tätig, gibt sich dennoch unzufrieden: „Die Tendenz, mehr Geld für Innovationen in die Hand zu nehmen, ist prinzipiell ein erfreuliches Signal der deutschen Industrie. Doch ein Großteil der Unternehmen konzentriert sich immer zu stark darauf, bestehende Produkte schrittweise zu optimieren als zusätzlich bahnbrechende neue Innovationen auf dem Markt zu bringen“, erklärt von Heynitz.

Wie die Umfrage von KPMG zeigt, steht in den kommenden zwei Jahren für knapp die Hälfte der deutschen Industrieunternehmen die Optimierung ihrer Kostenstruktur an erster Stelle ihrer strategischen Prioritäten. Die Steigerung des Umsatzes folgt mit 40 Prozent an zweiter Stelle. Dieses Ziel will die Hälfte der Befragten durch die Erschließung neuer geographischer Märkte erreichen.

„Die Unternehmen sollten mehr Mut haben, auch ihr Geschäftsmodell zu hinterfragen und gegebenenfalls weiter zu entwickeln. Wer agil und anpassungsfähig ist, wird im Zeitalter von Industrie 4.0 stärker wachsen als die Konkurrenz und im globalen Wettbewerb die Nase vorn haben“, sagt von Heynitz zu den Plänen der befragten Unternehmen.

Einen ähnlichen Appell äußerte zuletzt auch Bundeskanzlerin Angela Merkel während des Evangelischen Kirchentages in Stuttgart. Sie warnte davor, dass die deutsche Industrie zum Zulieferer für amerikanische IT-Konzerne herabsinken könnte. In einer Diskussion zum Thema Digitalisierung warb Merkel dafür, dass Deutschland die Nutzung von „Big Data” voranbringen müsste.

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