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Gleichstellung fördert Innovation

Wenn Frauen besser bezahlt werden, macht das Unternehmen kreativer und effizienter. Zu dem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie für den deutschsprachigen Raum.

Es ist dieser eine Tag, der es so plastisch macht wie selten: Einmal im Jahr erinnert der Equal Pay Day an die noch immer große Lücke zwischen den Gehältern bei Männern und Frauen. Unbereinigt liegt der Unterschied im Gehalt zwischen den Geschlechtern bei rund 21 Prozent und selbst bereinigt ist die Lücke mit etwa sechs Prozent noch immer deutlich größer als in anderen Ländern. Bereinigt deswegen, weil das Statistische Bundesamt aus der Zahl diverse Faktoren wie etwa die Berufswahl, Berufserfahrung oder Anteil in Führungspositionen herausgerechnet hat.

Dieser Unterschied aber kostet die Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz einiges an Innovationen – das jedenfalls legt eine Studie der Beratung Accenture nahe. Darin beschreiben die Autoren, dass Gleichstellung innerhalb eines Unternehmens durchaus die Innovationskraft fördern kann. In Firmen, in denen Frauen und Männer größtenteils gleichgestellt sind, seien sowohl Innovationsbereitschaft als auch Innovationsfähigkeit rund sechs Mal höher, heißt es in der Untersuchung.

Fehlende Gleichstellung kostet Unternehmen viel Geld

Die Erklärung dazu liefert die Beratung gleich mit. So sei die Kultur in gleichgestellten Firmen oftmals wesentlich angenehmer. Mitarbeiter würden sich mehr zutrauen und auch eher ein Risiko eingehen. Das führe zur klassischen Start-up-Denke, die wiederum zu mehr Innovation führe. Mitarbeiter in Unternehmen, in denen eine Gleichstellungskultur wenig bis gar nicht ausgeprägt ist, sagen etwa nur in sieben Prozent der Fälle, nichts hindere sie an Innovationen. Bei Unternehmen, die stark auf Gleichstellung achten sind es immerhin 46 Prozent.

Jan Ising, Managing Director bei Accenture ist unter anderem dafür verantwortlich, die unternehmenseigene Initiative zur Förderung von Frauen voranzutreiben. Er glaubt: „Wenn Menschen ein Zugehörigkeitsgefühl verspüren und von ihren Arbeitgebern für ihre einzigartigen Beiträge, Perspektiven und Umstände geschätzt werden, sind sie eher bereit, voranzugehen und fühlen sich zu Innovationen befähigt.“

Daraus schließt Irsing in der Accenture-Studie: „Die Innovationskraft eines Unternehmens hing noch nie so stark von der Beschleunigung der Gleichstellung am Arbeitsplatz ab wie heute.”

Am Ende, so schlussfolgern die Autoren, lassen sich die Firmen aber nicht nur Innovationen durch die Lappen gehen, sondern auch eine Menge Geld. Käme die Gleichstellung in Deutschland, Österreich und der Schweiz schneller voran, und nähme die Dynamikum zehn Prozent  zu, geht Accenture von einer Steigerung des Bruttoinlandsprodukts um 7,1 Billionen Euro über zehn Jahre aus.

Accenture ist Partner des Deutschen Innovationspreises. Dieser Text ist nicht im Rahmen dieser Kooperation, sondern redaktionell unabhängig entstanden.