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Big Data: Unternehmer und Kunden profitieren von Datenanalyse

Big Data / Quelle: *Camelia.boban, CC by 3.0, Wikimedia Commons

Bei der Analyse großer Datenmengen, schneiden deutsche Unternehmen vergleichsweise gut ab. Hierzulande ist Big Data schon fester Bestandteil des Kerngeschäfts, während europäische Nachbarn wie Frankreich oder England noch Nachholbedarf haben, so eine aktuelle Studie der Beratungsfirma Teradata. Jedes zweite deutsche Unternehmen setzt demnach auf Big Data Analysen.

Dazu gehören statistische Verfahren, aber auch soziale Netzwerke und Videostreaming-Plattformen, aus denen Informationen gezogen werden. Dabei erfährt das Unternehmen viel über die eigene Wettbewerbsfähigkeit aber auch, was die Kunden eigentlich genau erwarten. Deutsche Manager wollen hierbei im europäischen Vergleich besonders genaue Details. Die viel zitierte „deutsche Gründlichkeit“ gilt also auch für Big Data.

Aber auch aus Kundensicht wird Big Data interessanter. Für ein Plus an Sicherheit oder einen finanziellen Mehrwert, akzeptieren Verbraucher das Unternehmen ihre Daten sammeln und analysieren. Das ist das Kernergebnis einer Studie der Beratungsfirma Steria Mummert. Dabei stechen einige Anwendungsfelder besonders hervor. Gerade bei Preisvergleichs- und Bewertungsportalen oder standortbezogenen Leistungen zeigen Kunden sich einverstanden.

Big Data für das Auto? – Ja gerne!

Besonders aufgeschlossen sind Verbraucher rund um ein deutsches Lieblingsthema: das Auto. Für mehr Sicherheit akzeptieren viele, dass ihre Daten verknüpft und autonom zwischen verschiedenen Unternehmen ausgetauscht werden. So befürworten 69 Prozent die Übermittelung von technischen Informationen, zum Beispiel, indem das Fahrzeug der Werkstatt eine Störung meldet. Die Ortung des gestohlenen Wagens ist mit 91 Prozent die beliebteste Big-Data-Anwendung.

Auch Car-to-Car-Kommunikation, die Fahrer über Unfälle und Staus informiert, halten 82 Prozent für hilfreich. „Diese Beispiele zeigen, dass Verbraucher für ein Plus an Mehrwert sogar die Abfrage von sensiblen Standortdaten billigen. Dadurch gewinnt das Thema Big Data an Akzeptanz bei Endkunden und verliert den Beigeschmack der Überwachung“, sagt Carsten Dittmar, Senior Manager bei Steria Mummert.

Geleakte Fotos und gestohlene Passwörter

Zwar kommen immer mehr Hardware- und Software-Lösungen auf den Markt, die für einen besseren Datenschutz sorgen, doch ganz so einfach lässt sich das Thema wohl nicht begraben. Ob die Meldungen über geleakte Smartphones prominenter Hollywood-Schönheiten oder der Passwortdiebstahl russischer Hacker bei dem 1,2 Milliarden Logins betroffen sein sollen – viele Nutzer sind verunsichert.

Bei der Big Data Analyse besteht aus Unternehmersicht derzeit aber noch ein ganz anderes Problem: Qualifiziertes Personal zu finden ist nicht leicht. Während die Handhabe mit den riesigen Datenmengen dank leistungsstärkeren Computern einfacher wird, ist der Personalmarkt sehr dünn bestellt. Ob Digitale Agenda und Hightech-Strategie der Bundesregierung einen Qualifizierungsschub bringen, zeigt sich erst in ein paar Jahren.

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  • *Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:BigData_2267x1146_white.png