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Das Smartphone setzt sich bei Senioren durch

Gut 31 Prozent aller Deutschen jenseits der 65 besitzen inzwischen ein Smartphone. Hersteller für Seniorenhandys werben mit neuen Angeboten.

Für Berufstätige und gerade für Jugendliche ist das Smartphone schon längst nicht mehr wegzudenken. Die einzige Altersgruppe, die bisher weniger von den Geräten überzeugt war, sind Senioren. Doch einer neuen Umfrage zufolge wird auch bei älteren Menschen das clevere Mobiltelefon zum ständigen Begleiter.

Demnach besitzen insgesamt 31 Prozent aller über 65-Jährigen ein Smartphone – 2014 lag der Anteil nach Zahlen des Digitalverbands Bitkom noch bei 14 Prozent. In der Altersgruppe zwischen 65 und 70 Jahren nutzt inzwischen sogar jeder zweite ein internetfähiges Handy. Ermittelt hat dies der österreichische Mobiltelefonhersteller Emporia. Für seine Studie „Smart im Alltag“ ließ das Unternehmen 1.000 Bundesbürger über 65 Jahre befragen. Vor allem der Wunsch der Senioren nach Mobilität und Selbständigkeit ist laut der Studie für die Anschaffung ihres Smartphones ausschlaggebend.

„Während der Smartphone-Markt in Deutschland stagniert, zeigen sich bei internetfähigen Mobiltelefonen für Senioren noch enorme Wachstumspotenziale“, sagt Eveline Pupeter, Geschäftsführerin von Emporia. Denn im Umkehrschluss belegen die Zahlen: 69 Prozent verfügen noch nicht über ein internetfähiges Handy. Darunter sind 24 Prozent, die bisher gar nicht mobil telefonieren.

Zum Vergleich: In der Gesamtgruppe der Bundesbürger ab 14 Jahren nutzen 81 Prozent ein Smartphone. Dass Senioren sich damit noch immer schwerer tun, liege an den ständig hinzukommenden Features. Was für Jugendliche bei einem Smartphone sehr wichtig sei, spreche Senioren meist überhaupt nicht an. Die wollten zwar neben dem reinen Telefonieren auch surfen und mit Menschen in Kontakt sein. „Aber alles soll einfach bedienbar und gut lesbar sein,“ sagt Pupeter.

Die Lösung der Hersteller: Seniorenhandys. Gerade kleinere Unternehmen wie Emporia oder Doro haben sich auf diesen Markt spezialisiert. Sie entwickeln gezielt Geräte für ältere Menschen, um ihnen den Zugang zur mobilen Kommunikation zu erschließen. Darunter sind beispielsweise klassische Tastentelefone, die mit WhatsApp ausgestattet sind. So können Senioren, die seit Jahren mit herkömmlichen Handys telefonieren, nun auch mit Freunden und Familie chatten, ohne dass sie auf ein Smartphone umsteigen müssen.

Doch die Angebote gehen inzwischen deutlich weiter: Große Tasten, selbsterklärende Menüs, eine robuste Bauweise und Zusatzfunktionen wie zum Beispiel eine Notruftaste sind Funktionen, mit denen diese Hersteller werben.

„Unsere Gesellschaft wird immer digitaler. Wir dürfen Senioren hier nicht ausschließen, sondern müssen sie mit der passenden Technik, einer zielgruppengerechten Ansprache und Schulungen an diese Welt heranführen“, sagt Emporia-Chefin Pupeter. Genau das fordern auch die Senioren: 76 Prozent wünschen sich verständlichere Anleitungen, 55 Prozent würden sich gerne gezielt einzeln schulen lassen.