Innovationsforum 2018 – „Irgendwo lauert immer einer wie Amazon“
13. April 2018
Deutsche haben keine Angst vor Fortschritt
29. April 2018

Das sind die Sieger des Innovationspreises 2018

Persönliche Turnschuhe, Aufzüge ohne Seil, besonders saubere Bremsscheiben und ein High-Tech-Pflaster: Zum neunten Mal wurden am Freitagabend die Gewinner des Deutschen Innovationspreises gekürt. Deutschlands innovativste Unternehmen trafen sich in der Münchener In-Location zur feierlichen Preisverleihung.

Geladen hatten neben der Wirtschaftswoche auch Accenture, Daimler und EnBW. Moderiert wurde die Veranstaltung von der TV-Journalistin Dunja Hayali. Rund 250 geladen Gäste aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft folgten der Einladung.

WirtschaftsWoche-Herausgeberin Miriam Meckel beschrieb den enormen Wissens- und Innovationsschub der vergangenen Dekaden und verglich die Kreativität der Menschen mit der digitaler Hirne. Künstliche Inntelligenz sei keine Bedrohung, sondern schaffe Freiräume für menschliche Innovationskraft.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) unterstrich die Bedeutung staatlicher Innovationsförderung für die Leistungsstärke der deutschen Wirtschaft. Er hatte zudem einen persönlichen Wunsch für eine bahnbrechende Erfindung: Spaghetti Carbonara, die nicht dick machen, sondern dafür sorgen, dass man nach dem Verzehr Italienisch sprechen kann.

Obi Felten, Chefstrategin bei Google X, wurde als „Future Thinker“ geehrt – und gab den Gästen einen Crashkurs in Innovationsmanagement. „Wenn Sie einen Affen wollen, der auf einer Säule steht und Goethe rezitiert, dann suchen Sie zuerst den Affen. Wie man eine Säule baut, wissen wir alle.“

Frank Riemensperger, Vorsitzender der Accenture-Ländergruppe Deutschland, Österreich und Schweiz, präsentierte die Sieger der Kategorie „Großunternehmen“.

Adidas erhielt den begehrten Preis für seine Speed Factory, in der Turnschuhe aus dem 3-D-Drucker entstehen. Konzernchef Kasper Rorsted brachte seinen Mann für Innovationen, Jan Hill, samt Team mit.

Dann hatte Laudator Frank Riemensperger eine Überraschung parat. Er holte noch einen zweiten Sieger auf die Bühne: Thyssen-Krupp-Chef Heinrich Hiesinger. Der nahm den Preis für den seillosen Aufzug Multi in Empfang. Erstmals hatte sich die Jury dafür entschieden, zwei Großunternehmen auszuzeichnen. Eines, das wie Thyssen-Krupp für die deutsche Ingenieurskunst steht. Und eines, das wie Adidas den Aufbau datengestützter Geschäftsmodelle vorantreibt. Beide Zutaten braucht die deutsche Wirtschaft.

Laudator in der Kategorie „Mittelstand“ war Bernhard Beck, Vorstandsmitglied des Energieversorgers EnBW.

Der Preis ging an Buderus Guss. Das Unternehmen hat eine Bremsscheibe entwickelt, die nicht nur für weniger Feinstaub in der Luft sorgt, sondern auch noch das ideale Bauteil für Elektroautos ist, wie Geschäftsführer Gerhard Pfeifer (zweiter von links) dem Publikum erläuterte.

Wilko Stark, Leiter Strategie Daimler, schlug den Bogen vom Erfinder des ersten Motorwagens zu den Gewinnern der Kategorie „Start-ups“.

Gewonne hat Coldplasmatech. Das Team aus Greifswald hat ein High-Tech-Pflaster entwickelt, das bei der Heilung chronischer Wunden hilft. Das war preiswürdig.

Die Sprachkünstlerin Dominique Marci reimte den Gästen die Highlights des Abends zusammen.

 

Bild: Stefan Obermeier